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"Du bist weder falsch noch richtig. Weder besser noch schlechter. Du bist, was Du bist - und das ist wundervoll!"

- (Unbekannt)

Geprägt vom gegenseitigen Loslassen stellt die Verselbstständigung einen bedeutsamen Schritt in der Jugendpflege dar, dessen Ende durch Selbstständigkeit und Eigenverantwortung markiert ist. Allerdings sollten und dürfen Bedürfnisse wie Nähe und Fürsorge niemals altersabhängig sein – und so stoppt die Verbundenheit auch nicht mit dem Auszug der bei uns lebenden Jugendlichen sondern geht auf deren Wunsch weit darüber hinaus. 

Am Anfang steht die gemeinsame Ziel- und Perspektivplanung, deren Rahmen eine gesunde Identitätsfindung und Ich-Entwicklung, sichere Alltagskompetenzen sowie eine soziale Integration innerhalb der gesellschaftlichen Bedingungen bildet. Dabei spielen schulische und berufliche Perspektiven eine gesonderte Rolle, die durch individuelle Ideen bereichert werden.

Im Betreuten Wohnen können Jugendliche beider Geschlechter ab 16 Jahren aufgenommen werden. Die zur Verfügung gestellte Wohnung liegt in unmittelbarer Nähe zur Wohngruppe und 400 Meter entfernt vom Haupthaus zur Familienwohngruppe, womit der notwendige Kontakt zu den Bezugspersonen und die weiterhin wichtige familiäre Anbindung gegeben sind. 

Die Wohnung umfasst 26,87 Quadratmeter und bietet Platz für eine Küchennische, Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Bürobereich sowie einem Badezimmer. 

"Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mich ein Teddy, was Liebe wirklich bedeutet. Nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird."

- (Jim Nelson)

In unserem angebotenen System des ambulant angeleiteten Familienwohnens hat die Sicherung des Kindeswohl oberste Priorität. Dieses gewährleisten wir durch ein Team, welches sich multiprofessionell aus Mitarbeitern verschiedener Berufsfachrichtungen mit qualifizierten Weiterbildungen zusammensetzt. Die Betreuung erfolgt unter folgenden Gesichtspunkten: – Beobachtung und Einschätzung der Bindungsqualität von Mutter und Vater und der Interaktion Mutter/Vater und Kind, – die Sicherstellung und Begleitung aller Vorsorgeuntersuchungen, – durch Beratung, Begleitung und Kontrolle der Eltern bei der Erstellung der Säuglingsnahrung sowie pflegerische Maßnahmen an den Kindern, – regelmäßig stattfindende Entwicklungsüberprüfungen, Gewichtskontrollen und Begutachtung des physiologischen Zustands des Kindes und die Einbindung externer Fachleute sowie Austausch und Kooperation im Helfersystem. 

Wir bieten den Eltern einen Lernstandort für sichere Bindung und Beziehungen auf der Basis einer bedarfsorientierten Gestaltung der Hilfe an. Grundsätzliches Ziel der Betreuung in unserem System ist die Verselbstständigung der Familie. Erreicht durch das Einüben von Alltagsstrukturen, durch eine Begleitung der wirtschaftlichen Haushaltsführung, die Vernetzung mit örtlichen Angeboten außerhalb der Gruppe, Hilfe bei der Bearbeitung behördlicher Angelegenheiten sowie durch die Förderung schulischer und beruflicher Perspektiven und der Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung. 

Das Angebot “Familienwohnen” befindet sich in unmittelbarer Nähe der anderen Häuser des Trägers, wo eine 24 Stundeneinrichtung die Betreuung an allen Tagen im Jahr gewährleistet. Die Wohnung bietet auf 94 Quadratmetern zwei Kinderzimmer, ein Elternschlafzimmer, ein Bad, Küche, Wohnzimmer und ein separates Esszimmer. Die Wohnung des ambulant begleiteten Familienwohnens befindet sich in einem Mehrfamilienhaus unweit des Stadtzentrums, womit alle infrastrukturellen Notwendigkeiten des Alltags leicht erreichbar sind.

"Das alles seine Zeit hat, heißt auch, dass alles seine Zeit braucht."

- (Ernst Ferstl)

Zusätzlich konnten wir durch angemietete Räume Platz für ein Umgangszimmer schaffen. Dieser ausgelagerte Raum bietet den Familien einen separaten Platz, um zusammen zu finden. Er ist insbesondere dann wichtig, um im Falle risiko- und angstbehafteter Beziehungen zum Herkunftssystem, die eigentlichen Wohnräume der Kinder und Jugendlichen als Schutzraum aufrecht zu erhalten.

Darüber hinaus befinden sich im selben Gebäude weitere vom Träger angemietete Räumlichkeiten, die als Besprechungszimmer für Supervisionen und / oder Weiterbildungen genutzt werden können. Dazu gibt es eine kleine Bibliothek mit Kinder- und Jugendbüchern sowie einen separaten Indoorspielplatz und ein Therapiezimmer.

"Man kann einem Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."

- (Galileo Galilei)

In unserem großen Netzwerk arbeiten wir mit Therapeuten, Ärzten, Einrichtungen wie Schule und Kindergarten, der Frühförderung, um nur Beispiele zu nennen, eng zusammen. Dem Kindeswohl dienend wollen wir gemeinsam die erlebte Vergangenheit aufarbeiten. Daraus ergeben sich manchmal Folgeprobleme – und auch diese gilt es wahrzunehmen, zu besprechen und zu bearbeiten. Besonders gut angenommen werden bei uns Methoden, die die Sensorik der Kinder ansprechen. Dazu gehört beispielsweise die Klangtherapie, auf die bereits Säuglinge gut ansprechen. In diesem Zusammenhang hat sich auch die für diesen Zweck im Therapiezimmer stehende Klangwiege bewährt. 

Diese soll insbesondere die Sinne ansprechen, die schon vorgeburtlich angelegt sind. Das Hören der Musik durch das Zupfen der am Außengehäuse der Wiege angebrachten Saiten, die taktile Wahrnehmung durch die Übertragung der Vibration auf die Haut, und auch die Stimulation des Gleichgewichtssinnes durch den gebogenen, leicht schwingenden Korpus der Wiege. Zudem dient die Wiege als Instrument der Selbstfürsorge, das körperliche sowie das seelische Befinden wird dem in der Wiege liegenden auf eine sanfte Weise bewusst, Verspannungen können gelöst und Stress abgebaut werden.