Tempo-30: Stadt plant umfassende Verkehrsmaßnahmen

Kinder fordern: „Auch die Büddenstedter Straße soll sicherer werden“

Schöningen.  „Wir möchten sicher über die Büddenstedter Straße kommen!“ So schlicht und klar sich der Wunsch liest, so unrealistisch ist er aktuell noch für die Kinder der Büddenstedter Straße, die sich mit ihrer Forderung nach einer verkehrsberuhigenden Maßnahme direkt an den Schöninger Bürgermeister wandten.

Dieser konnte noch vor der eigentlichen Übergabe eines offiziellen Antragsschreibens sowie eines von den Kindern der an der Büddenstedter Straße liegenden Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung „Lebens(t)raum Behse“ selbstgemalten Bildes eine positive Rückmeldung geben: „Die Problematik an der Büddenstedter Straße ist der Stadtverwaltung bekannt“, lenkt Malte Schneider ein. Doch die Kriterien, die hinsichtlich einer „Gefahrenlage“ für die Umsetzung straßenverkehrsberuhigender Maßnahmen zutreffen müssen, gelten auch für andere Straßen im Stadtgebiet. Daher hat der Stadtrat bereits in seiner Sitzung im Dezember parteiübergreifend einen groß angelegten verkehrsrechtlichen Beschluss auf den Weg gebracht: Ziel soll es sein, noch im Laufe dieses Jahres in direkt mehreren der städtischen Nebenstraßen Tempo-30-Zonen einzurichten.

Tatsächlich konzentrieren sich die derzeitigen Überlegungen laut Schneider eher auf die Frage, wo die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern aus Gründen der Zuständigkeit nicht umgesetzt werden könne, statt sich anders herum einzelne Straßen auf ihre Kriterien hin zu prüfen. Nicht ins Raster fallen beispielsweise Straßen des überörtlichen Verkehrs, wie Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, aber auch gekennzeichnete Vorfahrtsstraßen sind von einem Tempolimit unterhalb der generell geltenden 50 Stundenkilometer ausgenommen. Für Wohngebiete hingegen, präzisiert Schneider weiter, sei eine entsprechende Umsetzung sowohl aus Gründen der Lebensqualität als auch der Verkehrssicherheit durchaus gegeben.

So auch für die Büddenstedter Straße, um auf das schriftlich formulierte Anliegen der dort lebenden Kinder zurückzukommen.

Der nur 350 Meter lange Straßenabschnitt zählt über 90 Wohneinheiten sowie Büroräumlichkeiten und mit einem Schnellimbiss, einem Lebensmittel- und einem Getränkemarkt sowie einem Bäcker verschiedene Anlaufpunkte des täglichen Bedarfs. Trotz der Qualifizierung als dichtes Wohngebiet, gehört die Büddenstedter Straße aufgrund ihrer Funktion als Umgehungsstraße zu den an stärksten frequentierten Straßen im Stadtgebiet. Die hohe Verkehrsdichte, fehlende Fahrbahnmarkierungen und eine durch seitlich am Fahrbahnrand parkende Fahrzeuge erzeugte mangelhafte Sichtbarkeit,  sind laut der Wohngruppe an der Büddenstedter Straße genügend negative Kriterien, die eine verkehrsberuhigende Maßnahme rechtfertigen.